Kürzlich erfuhr ich, dass das von mir heiß begehrte und oft verzehrte Mc Flurry Eis gar nicht aus gefrorener Milch besteht, sondern aus Schweinefett. Das ist viel billiger und genauso cremig. Man sollte ja meinen, dass der Gedanke, püriertes Schwein mit Vanillegeschmack aus einem Plastikbecher zu löffeln von Mc Donald's Besuchen abhält...tut er aber nicht...
Es ist auch allgemeint bekannt, dass die Kiwis ein faules Grüppchen sind. Das Ausmaß dieser Trägheit durfte ich allerdings letzten Samstag am eigenen Leibe spüren und es überstieg bei weitem die Ausmaße meines Vorurteils: ich begab mich mit einem kleinen Häufchen Laborkiwis zum Tongariro Crossing, einem 7-stündigen Walk zwischen 2 Vulkankegeln und Bombenausblicken. Einer der Kiwis beschloss nach der Einsicht, dass man einen Bergpass nicht ohne Bergauflaufen erreicht, lieber Golf zu spielen. Seine Kiwifreundin entwickelte nach den ersten 3 Metern gleich 2 Riesenblasen an den Fersen, die sie als es zugegebenermaßen ein Weilchen hoch ging als Ausrede zum Anhalten alle 5 Minuten gebrauchte. Selbst nach professioneller Verpflasterung jener Wandersouvenire ging bei jeder auch noch so winzigen Steigung das Gezeter los.
Diese Tatsache erklärt, dass man auf Bergen für gewöhnlich nie Neuseeländer sondern hauptsächlich Ausländer trifft und dass Neuseeland vor Golfplätzen nur so strotzt...
Im Übrigen hat sich das Wort "Schlampe" mittlerweile zum EEG-Labor-Ausdruck gemausert und die Kiwis begrüßen sich damit mit einer schon fast zärtlichen Zuneigung. Es muss für Englischsprachige so witzig klingen, dass jeder neu damit Konfrontierte erst mal eine halbe Stunde vor Lachen auf dem Boden liegt. Es ging sogar schon so weit, dass mich der lieber Golf spielende als wandernde Kiwi nach der deutschen Übersetzung für "dirty" fragte, um lästige Kunden in dem Farbenladen, in dem er arbeitet, mit "dreckige Schlampe" verabschieden zu können. Allerdings haben die Kiwis aber immer noch nicht begriffen, dass der Ausdruck eigentlich ganz schön übel und auf Frauen beschränkt ist, und so kommt es, dass sich seit einiger Zeit auch männliche Laborvertreter aller Altersklassen mit "Schlampe" begrüßen...
Aufgrund der Tatsache, dass es hier keine Mohrenköpfe gibt und jene durch verschiedene Schilderungen einen schon fast mythischen Stand haben, bat ich meine mich aus Deutschland besuchende Freundin Kristin, doch eine Schachtel mitzubringen. So kam es, dass sich letzen Dienstag ca. 10 Laborkiwis um eine Schachtel Mini-Dickmanns scharten und die "chocolate nobs" getauften Mohrenköpfe feierlich verzehrten...