Ein Schwabe in Bayern
Ein Schwabe in Bayern

- 17 - Frittiertes

Bestellt man in Neuseeland einen Hotdog, bekommt man nicht wie im Rest der Welt ein Brötchen mit Loch, in dem ein längliches Stück verendetes Tier steckt - hier bekommt man eine Wurst am Stiel! Nun fragt man sich natürlich, was daran "hot" sein soll. Ganz einfach: Die Wurst wurde vor der Aufspießung in eine Art Teig getunkt und frittiert. Überhaupt haben Freunde des Fettes in NZ ihr Paradies gefunden: frittierte Wurst, frittiertes Obst, frittierte Schokoriegel, frittiertes Eis und sogar frittierte Nudeln. Als ich anfangs (wie immer) hungrig durch die Ladenregale schlich, um mir etwas zum Nagen zu besorgen, was sich schnell zubereiten lässt, stieß ich auf die sogenannten "2 minutes noodles". Das Geheimnis dieser Schnelligkeit liegt aber nur daran, dass die Teigschlangen schon einmal in heißem Fett geschwommen haben...

Ich gehe hier im Gegensatz zu KN wirklich gerne einkaufen. Man kann stundenlang mit einem riesenhaften Einkaufswagen durch die Gänge cruisen und angeben und sich dann den ganzen Sumps von Verpack-Boys an der Kasse verpacken lassen. Außerdem spielt sich immer folgendes Szenarium ab: die Kassiererperson fragt etwas wie: "Hi, how's it going? How was your day?" Nun trennt sich die Spreu vom Weizen. Asiaten verstehen die Frage nicht, Deutsche erzählen ihren Tag in allen Details vom ersten Morgenpieseln an und provozieren kilometerlange Warteschlangen, Amis beteuern, wie wunderbar, großartig, umwerfend und überwältigend ihr Tag war, wohingegen die Kiwis lediglich ihr übliches "not too bad" äußern.

Mein Lieblingssupermarkt ist "Foodtown". Der ist nämlich so schön vom Interieur her. Allerdings sollte der Preis für den blödesten Namen eindeutig an eine Kette namens "Three Guys" gehen. Ich finde, Tengelmann sollte sich auch in "3 Typen" umbenennen.

Womit ich mich anfangs regelmäßig übers Ohr hauen ließ waren belegte Brötchen. Man denkt, man habe ein üppig belegtes saftiges Sandwich in den Händen...doch man irrt! Kiwis schneiden nämlich ihre Brötchen nie ganz durch, sondern nur längs bis zur Mitte. Deshalb findet man sich nach 3 Bissen an trockenem Teig lutschend wieder...

Aus diesem Grunde habe ich den kritischen Brötchenblick entwickelt: es genügt nicht, sich das begehrte Objekt von vorne anzuschauen, sondern muss es auch von der Seite her beäugen!

 

Aktuelles

Druckversion | Sitemap
© Isabella Paul-Jordanov