Ein Schwabe in Bayern
Ein Schwabe in Bayern

- 15 - Gangsters and crime in Mt. Eden

Neulich hatte ich meine Schlüssel vergessen und rief aus diesem Grunde des Nachmittags bei meinem Mitbewohner an, um ihn zu bitten, mir freundlicherweise den Ersatzschlüssel in unserem unheimlich guten Versteck unter der Mülltonne zu deponieren. Dieser meinte aber noch immer sehr erregt, dass das keine gute Idee sei, da gerade jemand in unsere Wohnung eingestiegen sei. Glücklicherweise war mein heldenhafter Mitbewohner wohl genau in dem Moment zur Türe hereingekommen, als der Verbrecher durchs Fenster gestiegen war, was letzteren wohl recht spontan in die Flucht geschlagen hatte. Das wusste mein Mitbewohner natürlich zur Zeit der Hausbetretung noch nicht, und ihm fiel nur auf, dass in seinem Zimmer die Fenster sperrangelweit offen standen und seine Schublade ebenfalls ihr Maul aufsperrte. Und das Fiese war: das dort immer sitzende Jagdmesser war verschwunden! Verständlicherweise wurde dem Kiwi dabei etwas mulmig und er schlich sich in das Zimmer unseres 2. Mitbewohners, der in Besitz eines 1 1/2 Meter Samuraj-Schwertes ist, bewaffnete sich mit jenem und lief, damit durch die Gegend fuchtelnd durch die Wohnung, folgenden Satz auf den Lippen: "Take care you bastard! Now I've go a bigger sword than you!"

Die Wohnung war jedoch mittlerweile wieder sauber, es war nichts geklaut und der Burglar über alle Berge. Trotzdem musste die Polizei her. Damit eröffnete sich ein neues Problem: zwei meiner Kiwi-Mitbewohner kultivieren auf unserem Balkon Hasch-Pflanzen. In Neuseeland ist das äußerst illegal. Deshalb mussten die Pflanzen in möglichst guten Verstecken ausharren, bis die Polente wieder abgerückt war. So kam es, dass ich Abends recht erstaunt war, als ich beim Öffnen des Küchenschrankes und dem Vorhaben, mir was zu braten von einer dicken Haschpflanze angesprungen wurde. Nicht nur dort, sondern auch im Geschirrschrank, unter der Spüle und im Bad...

Als dann die Polizei durch des Kiwis Zimmer marschierte, in dem ich mich auch gerade aufhielt und falsch folgerte, dass das dann ja wohl mein Zimmer sei, worauf das Kiwi-Aas von einem Mitbewohner nur meinte: "Na. It's mine. It's far too tidy for her!"

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© Isabella Paul-Jordanov