Ein Schwabe in Bayern
Ein Schwabe in Bayern

Muttertag und Vatertag

31.05.18

Bei uns sind dieses Jahr Muttertag und Vatertag aufgrund von akuter Überlastung ausgefallen. Ironisch, wenn man bedenkt, dass wir noch nie so viel Mutter und Vater waren wie 2018! Zum Glück wurden wir nicht ganz vergessen, da Th in der Schule sehr lustige Mutter- und Vatertagsgeschenke vorbereitet hatte, die er uns an unseren Freudentagen dann auch stolz und ungeduldig präsentierte. Der Vater bekam eine Karte, vorne stilecht verziert mit einem einäugigen Monster, die die tollsten Eigenschaften und Vorlieben des Papas lobpries. Aufgelistet waren (Originalreihenfolge):

  • Tomate („weil Du die so magst“)

  • Obercool

  • Drache

  • Oberdünn

  • Reisen

Sehr gute Charakterisierung von Vater T! Die Mama bekam eine Gutscheinblume mit folgenden Gutscheinen:

  • 1x Massage

  • 1x Pfannkuchen Machen

  • 1x einen Tag kein Fernsehen

  • 1x Rasen Mähen

  • 1x Tisch Decken

Plus der extra Bonusgutschein, der separat präsentiert wurde:

  • 1x Windel Wechseln

Mittlerweile habe ich schon alle Gutscheine eingelöst, außer den Gutschein für Windeln wechseln – dafür scheint nie der richtige Zeitpunkt zu sein – und den Gutschein für „kein Fernsehen“. Der geht auch nur mit Sonderkonditionen...

Apropos Sonderkonditionen: Th möchte nächstes Schuljahr unbedingt, UNBEDINGT bei der Bläserklasse mitmachen. Er durfte neulich beim Instrumentenkarussel teilnehmen und anscheinend wurde ihm ein besonderes Talent für Saxophon beschieden. Interessant, dass der schlaue Lehrer Ths anderen beiden Freunden ein besonderes Talent für Posaune, bzw. Trompete bestätigt hat, so dass er recht fix seine gewünschte Bigband zusammenbekommt :-) Wir finden das gut. Allerdings bedeutet ein weiteres Musikinstrument (neben Klavier) natürlich auch eine weitere Übungseinheit pro Tag. Momentan darf Th nur seine halbe Stunde Fernsehschauen, wenn er seine „Aufgaben“ erledigt hat. d.h. 15 Minuten Lesen, 15 Minuten Klavierspielen. Da wären wir also wieder bei den Konditionen. Th kam dann auf die glorreiche Idee, dass er für das tägliche Saxophon ja dann das Lesen sausen lassen könnte. Das stieß mütterlicherseits allerdings auf wenig Begeisterung. Interessanterweise käme nie, aber auch nie in Frage, das Fernsehen zu kürzen oder gar sausen zu lassen ;-). So einigten wir uns nach einigem Gestreite auf die neuen Konditionen: jeden Wochentag jeweils 15 Minuten Klavier und Saxophon, dafür an den Wochenendtagen dann eine halbe Stunde zusätzlich Lesen. Puh. Th verhandelt hart. Hoffentlich kommt irgendwann dann mal die Einsicht, dass es ein Privileg ist, Zeit zu haben um Klavier und Saxophon zu spielen und zu lesen, wann man Lust hat, ohne dass man das Ganze mit blöder Fernglotzerei verstärken muss. Es ist nicht so, dass Th Klavier und Lesen nicht gerne macht, er ist auch stolz auf seine Talente, wie er immer wieder betont. Allerdings hapert es ein bisschen beim Dranbleiben. Vermutlich normal bei einem 8-Jährigen. Da müssen dann die Eltern eisern bleiben, sonst geht es Th wie mir, als ich mit 14 Jahren meine Geige und die in 4 Jahren hart erarbeiteten Spielkünste gegen einen Fernseher mit Satellitenschüssel eintauschte, damit ich MTV gucken konnte (damals, als MTV noch Musik spielte)...

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© Isabella Paul-Jordanov