Ein Schwabe in Bayern
Ein Schwabe in Bayern

Impfwindpocke (Einzahl) und erster Geburtstag

3.10.10

 

Nachdem die Masern/Mumps/Röteln/Windpocken-Impfung am Tag des Stechens und sogar während des Stechens von Th unbemerkt geblieben war und er sich auch nach 6 Tagen noch quietschfidel zeigte, begannen wir leise die Hoffnung zu schöpfen, dass wir dieses Mal von einer Impfreaktion verschont bleiben würden. Dann kam pünktlich zu unserem seit Februar geplanten Trip ins Lautertal mit Freunden erst 3 Tage hohes Fieber und dann auch noch ein schöner Ganzkörperausschlag hinzu. Vorbei war es mit der guten Laune, mit dem Appetit und den ruhigen Nächten. Warum immer wir? Und warum immer dann, wenn es gerade wirklich entspannt und schön sein könnte? Als dann auf der Stirn eine schöne Windpocke wuchs, traten wir früher als geplant die Heimreise an, so dass wir pünktlich um 10 Uhr morgens am Sonntag in der Notfallpraxis im Krankenhaus sein konnten. Gottseidank mussten wir nicht in das traumatisch besetzte Blutabnahmezimmer, sondern in einen Raum, in dem offensichtlich normalerweise die Lungenfunktion überprüft wird und in dem an einer Glasscheibe ein furchtbares Glasbild einer Comic-Lunge mit Gesicht aufgeklebt war, das mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Glücklicherweise sagte man uns, dass der Ausschlag nicht schlimm oder ansteckend sei und die einsame Windpocke sich wohl auch nicht öffnen würde und somit die Ansteckungsgefahr gebannt war. Immerhin. Wir konnten von Glück sagen, dass das so war, da Ths Opa am selben Tag ankommen sollte und noch keine Windpocken gehabt hatte. Und auf einen mit Pusteln übersäten bulgarischen Opa mit 40 Fieber kann man auch gut verzichten. Noch sind alle gesund, also hat die Ärztin wohl auch nicht gelogen...


Das zweite erwähnenswerte Event der letzten Tage war natürlich Ths erster Geburtstag. Zu diesem Anlass waren sämtliche Großeltern angereist und brachten wie schon damals die heiligen 3 Könige reichlich Geschenke mit. Th bekam seine eigene, spektakuläre Schokotorte mit Kerzen und Schriftzug und wurde morgens von Gesang, einer kompletten Wintergarderobe, einem Bobbycar, einem Lauflernwagen, einem Dreirad, Büchern, einem Kreisel mit fahrendem und tutendem Zug und diversen Kleinigkeiten empfangen. Das, was den Purzel allerdings am meisten interessierte, war die Girlande, die wir über dem Esstisch installiert hatten. Er war aber wirklich bestens gelaunt, lachte den ganzen Tag und ließ sich von allen betüddeln. Unglaublich, ich kann mich noch so gut an das kleine, hilflose Bündel erinnern, das ich vor einem Jahr im Arm hatte und jetzt sehe ich diesen großen Kerl, der auf Knien durch die Wohnung wetzt, die ersten Schritte macht, einem sagen kann, was er will (wenn auch ohne Worte) und plaudert, was das Zeug hält. Die Zeit vergeht zu schnell.

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© Isabella Paul-Jordanov