1 Baby, 1000 Namen
11.3.10
Wie es scheint ist es eine seltsame Eigenart von Müttern, sich permanent neue Namen für ihr Kind auszudenken. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass ich nicht die einzige bin. Th heißt auf jeden Fall neben Mops und Spätzle Spops, Bobs, Schnurpsel, Mopserich, Mopserus, Sponzerich, Sponzette, Schnupsel, Schnurzel , Schnurpsel... Es existieren selbstverständlich auch alle Formen der Verkleinerung dieser Namen. Th hingegen bezeichnet aktuell alles mit „dede“. Manchmal auch „dedede“. T versucht, mir weiszumachen, dass Th „Daddy“ sagen will. Ich habe meine Zweifel, da alle Spielzeuge, meine Müslischale, die Milchflasche und der Schnuller „dede“ sind. Naja, ehrlich gesagt, ist „dede“ noch wenig gerichtet und scheint für Th ein angenehmes Gefühl auf den Lippen zu produzieren. Dieses bekommt er scheinbar auch beim Breiessen - besonders bei gerade gefülltem Mund – und „bvvbvvbvv“ Sagen. Mütterlicherseits führt die kindliche Experimentierfreude mit der eigenen Stimme während dem Essen zu Verzweiflung, vor allem wenn es Karottenbrei gibt, da dieser besonders gut spritzt und garantiert nicht mehr entfernbare Farbflecken hinterlässt.
Kürzlich sind wir umgezogen. Wir wohnen jetzt in einem wunderhübschen Häuschen mit Garten und Balkon auf dem Land. Herrlich. Nur der Umzug war kein Spaß. Keine Frage, Umziehen ist mit oder ohne Kind ein Riesenmist, aber mit einem 5-monatigen Baby ist es ein Alptraum. Ich hätte nicht gedacht, dass Th die Umstellung so sehr zu schaffen machen würde. Er war das einzige Umzugsmitglied, das keine Kisten packen, schleppen, oder leeren musste, das aber am meisten rumgeheult hat.
Mittlerweile ist alles wieder im Lot und Th übt sich beim Spielen auf dem Bauch. Das ist nicht so einfach. Er neigt dazu, wenn er ein Spielzeug haben will, große Wischbewegungen vor sich zu machen, was garantiert den Effekt hat, das Spielzeug maximal weit von ihm zu entfernen. Das führt wie man sich leicht vorstellen kann zu großer Unzufriedenheit. Th ist ein wenig faul, was das Drehen angeht und so hat er auch keine Option, sich das Spielzeug auf die Seite rollend vielleicht doch wieder einzufangen. So endet das Aufdembauchspiel immer gleich: Th ist hochmotiviert, pfeffert alle Spielzeuge aus seiner Reichweite, fängt an zu weinen, will sich drehen, weiß aber nicht wie und streckt stattdessen alle Viere von sich, so dass er wie ein Fallschirmspringer aussieht. Das muss doch anstrengend sein!
Ein neues Highlight in Ths Alltag ist der Spiegel. Er ist großer Fan seines eigenen Spiegelbildes. Th geniert sich generell ein bisschen, wenn er von fremden Menschen angelächelt wird. Er geniert sich auch vor seinem Spiegelbild, was andeutet, dass er sich als fremdes Baby klassifiziert. Mittlerweile hat er aber mit dem fremden Baby Freundschaft geschlossen und versucht immer wieder, mit dem Baby im Spiegel Händchen zu halten.
Zu guter Letzt gibt es noch zu berichten, dass nun auch der Abendbrei eingeführt wurde und mit großem Eifer verzehrt wird. Der Eifer ist manchmal so groß, dass das Füttern zu langsam geht und Th wütend wird, wenn die Alten nicht schnell genug löffeln. Leider hatte der Abendbrei bisher nur 2 mal den Effekt, dass Th erst morgens um 6 aufwachte. Das waren 2 herrliche Nächte!